Unser Gartenteich

Ein sehr zentraler und wichtiger Ort in unserem Garten ist der Teich. Bereits in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts –hihihi, wie sich das anhört – hat mein Vater an gleicher Stelle einen kleinen Gartenteich angelegt, allerdings ohne jegliche Technik und zum Schluss nur noch max. einen halben Meter tief und sehr naturnah, sogar mir zu sehr, da ein Sitzplatz in wassernähe nur mit Machete freizuschlagen gewesen wäre.

Nach und nach hat sich mein Vater aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gartengeschäft zurückgezogen und wir starteten das Projekt Koiteich.

Die neue Version des Teichs war echt groß und sogar zu groß für die Teichfolie, die der „Fachmann“ ausgewählt hatte. Da führte dazu, dass der Teich über Nacht nach der ersten Befüllung 20 cm Wasser wieder verloren hatte. Das Rätselraten hätte bestimmt Wochen gedauert, hätten wir es unserem superschlauen Teichbauer überlassen. Leider hatte dieser Maulheld überhaupt keine Ahnung von dem, was er tat. Damit seine viel zu kleine Teichfolie reichte, hatte er kurzer Hand einfach große Falten reingelegt, wo dann durch die tiefen Taschen das Wasser wunderbar in den Boden versickern konnte.

Damit war der Gute endgültig raus aus der Nummer, hat uns ne Mengen Geld und Nerven gekostet, weil wir eine komplett neue Folie einlegen mussten. Danach hatten wir allerdings viele Jahre ganz viel Freude an unserer Oase. Die Fische aus dem Teich meines Vaters und einige Koi-Karpfen fanden ein schönes Biotop mit allerlei sonstigem Getier.

Einziger Vermutstropfen war der Verlust von Gandalf, unserem zahmsten Koi, den wir je hatten. Bis heute trauern wir diesem Burschen nach.

Koi-Karpfen im Gartenteich

Unser Koi Gandalf

Er kam schlecht durch den extrem kalten und langen Winter 2012/13 und trotz – vielleicht sogar wegen – div. Tierarztbesuche hat er es nicht geschafft. Seitdem suchen wir vergeblich nach einem Koi, der so hübsch und lieb wie Gandalf ist.

Der heiße Sommer 2018

Im letzten heißen Sommer kam es dann zum bisher größten Dilemma. Den Fischen ging es schlecht und schlechter, es gab Zeiten, wo sie völlig apathisch ca. einen halben Meter unterhalb der Wasseroberfläche mit den Köpfen nach unten bewegungslos im Teich standen.

Frischwasserzugaben, Wasserwechsel, Aufsalzungen, Belüftungen, Medikamentenbehandlungen, die ganze Palette und Sorgen um unsere U-Boote bestimmten unsere Teichgedanken. Keine entspannten Abende mit einem Gläschen Rotwein, immer die sorgenvollen Blicke in den Teich.

Schließlich entschlossen wir uns, den Teich komplett zu lehren, sämtliche Goldfische rauszufischen und abzugeben und den Teich von einem Material, das uns als Bodengrund empfohlen wurde, weitestgehend zu entfernen, da unser Fische teilweise Verletzungen auswiesen, die möglicherweise durch scharfkantige Bodengrund entstanden sind.

 

Unseren schönsten Koi, die Spätzle, hatte es besonders schlimm erwischt; Weihnachten mussten wir sie begraben.

Jetzt hoffen wir, dass der nächste Sommer sorgenfrei wird. Ganz sicher kommen wir aber mit erheblich weniger Futter aus,  da unsere über 150 Goldfische nun vom Vater unseres Metzgers versorgt werden.