Zu diesem Versuch wurde ich inspiriert durch mein Sauerteigbrot mit Kürbis. Da dieses Brot durch den Sauerteigansatz recht kräftig schmeckt, hatte ich mir überlegt: eine zwar herzhafte aber elegantere Note als dritte Variante eines Kürbisbrotes wäre doch nett.

Auf Basis klassischer Baguette-Rezepte legte ich also los. Backen ohne richtiges Rezept ist immer eine total spannende Angelegenheit, da man erst ganz zum Schluss weiß, ob es auch wirklich funktioniert und ob man das richtige Verhältnis der Zutaten erahnt hat.

Das Ergebnis hat uns absolut überzeugt!

Begonnen habe ich mit einem Vorteig aus 2 g Hefe und 200 ml Wasser mit 200 g Mehl T110. Das war mir dann aber doch zu viel, deshalb liegt ein Teil davon noch wartend im Kühlschrank.

Aber nun zum Rezept

165 g                    Weizenmehl T110

165 ml                  Wasser

knapp 2g             Frischhefe

vermengen und abgedeckt etwa 3 Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen. Ich nehme für das Abdecken zur Zeit Frischhaltefolie und steche diese mit einer Nähnadel einige Male ein, da ich so die „Drosis“ (Fruchtfliegen) fernhalten kann. Eigentlich wollte ich den Teig länger draußen lassen, aber die Schüssel war klein, der Teig ging üppig, der wäre mir am Morgen im Schlafzimmer entgegengekommen.

Also über Nacht in den Kühlschrank.

Am nächsten Tag habe ich

250 g                    Kürbis gerieben und mit

330 g                    Vorteig (eigentlich 332 g, aber das finde ich albern zu schreiben

350 g                    Weizenmehl 550

5 g                         Frischhefe

12 g                       Salz und

130 g                    Wasser

mit der Küchenmaschine ca. 10 Minuten verknetet.  Hier möchte ich ein paar erklärende Worte einfügen für Leute, die im Brotbacken nicht so oft unterwegs sind: durch das lange Kneten bildet sich ein Klebegerüst, das zum Beispiel dazu führt, dass beim Teig aus einer Masse eine glatte Kugel wird. Da durch den Kürbis mein Teig leider nicht zu einer Kugel wurde, entweder weil ich zu viel Wasser genommen habe oder vielleicht auch einfach nur so, habe ich mich dann dazu entschlossen, den Teig anschließend noch drei Mal zu „falten“ d.h. so alle 10 bis 20 Min. mehrfach den Teig z.B. mit dem Teigschaber auseinanderzuziehen und zur Mitte hin wieder zusammenzufalten. Kann man auch mit den Händen machen, klebt aber wie Hulle.

Dann 1 Stunde gehen lassen, anschließend in z.B. drei Teile geteilt und auf einer bemehlten Fläche zu baguetteähnlichen Leiben geformt. Diese habe ich dann in meinem bemehlten Leinentuch noch einmal eine Stunde gehen lassen.

Eine halbe Stunde vor Ende dieser Zeit habe ich meinen Backofen mit meinem Pizzastein „volle Pulle“ (270°) vorgeheizt. In meinem Backofen befindet sich i.d.R. eine alte Edelstahlpfanne, ich beim Brotbacken mit aufheize, um mit Hilfe einer Tasse kalten Wassers das Brot unter Dampf backen zu können. Hierfür gibt es sicher auch andere Varianten, bis hin zu supermodernen Backöfen, die hierfür eine extra Funktion haben.

Für das Einschieben des Baguettes habe ich eine spezielle Baguette „Kippdiele“, die hier echt hilfreich war.

 

Wenn man ein Backblech nutzt, kann man das Baguette wahrscheinlich besser gleich auf dem Backpapier gehen lassen, evtl. auch Papier dazwischen legen, um die Form zu wahren, weil der Teig doch recht weich war.

Vor dem Einschieben habe ich das Brot mit einem scharfen Messer oben eingeschnitten, dann auf dem Pizzastein platziert, den zweiten daneben mit ausreichend Platz zum Aufgehen und eine Tasse Wasser in die Pfanne im Ofen gegeben, Backofen auf 220° runtergestellt und nach ca. 20 Min hatte ich ein sensationelles Kürbisbaguette, das auch am nächsten Tag noch toll schmeckte.